Gestern, am 21. März, war Internationaler Tag der Poesie.
Mein Vorhaben, mich in Lissabon mehr durch den Tag treiben zu lassen, hat mich die „Poesia estendida“ der Casa Fernando Pessoa entdecken lassen. Hier gibt es anlässlich des Internationalen Tages der Poesie bunte Fahnen mit inspirierenden Worten aus Gedichten und Texten, die „Poesie zum Aufhängen“, die ich an vielen Fenstern wehen sehe.
“Passo e fico, como o universo“
Das Zitat auf der Fahne oben im Bild stammt aus einem Text von Aberto Caeiro, einem der Pseudonyme, unter denen Fernando Pessoa schrieb. „Ich vergehe und bleibe, wie das Universum“, heißt es übersetzt.
Mich inspiriert es, weil wir uns vielleicht öfter daran erinnern könnten, dass wir hier „nur“ auf einer Reise und vorübergehend sind. Das verändert dann auch gern mal den Blickwinkel auf Menschen oder Situationen, und vor allem auf die eigene Lebensreise.
Es erinnert mich auch daran, wichtige Dinge nicht hinauszuschieben – wie zum Beispiel meine lange Reise nach Lissabon. (Ich brauche immer mal wieder gute Argumente dafür, dass ich das so „einfach“ jetzt mal mache.)
“Nada é, tudo coexiste”
Bei meinem Besuch im Pessoa-Haus habe ich mir eine Fahne mit dem Zitat „Nichts ist, alles existiert miteinander“ ausgesucht. Das ist eine Textstelle in Fernando Pessoas bekanntestem Werk, aus „Das Buch der Unruhe“ über das Leben und die Gedanken des Hilfsbuchhalter Bernardo Soares.
Diesem Zitat geht im Buch der Satz voraus: „Vielleicht existiert alles, weil etwas anderes existiert.“
Für mich eine schöne Erinnerung daran, dass alles miteinander verbunden ist – wir Menschen untereinander, aber auch wir Menschen mit der Natur, der Erde, dem Universum. Nichts kann nur durch sich selbst existieren und überleben, sondern nur in der Verbindung mit allem anderen.
Mehr Zitate gibt es auf der Website des Fernando-Pessoa-Hauses.