Lissabon Part III? Oder eher…


Inspiration, Travel & Culture / Samstag, März 16th, 2024

Das hier ist kein Part III. Ich habe entschieden, mein „Live Dance Write“- Vorhaben in dieser Form zu beenden. Weil es darum wieder um ein Ziel geht. Darum, etwas verfolgen und erreichen zu müssen. Eigentlich ist es etwas spät dafür, nach fast zwei Monaten. Aber es ist, wie es ist.

Ich fühle mich eingezwängt in meinem eigenen Programm, das als Leitfaden dienen sollte, um mich nicht „zu verlieren“. Bloß – es macht keinen Spaß! Jedenfalls nicht dauerhaft! Vor allem mein finanzielles Investment in dieses Lissabon-Abenteuer sollte auch irgendeinen messbaren Output haben. Was für ein Irrtum, wie sich jetzt herausstellt.

Was, wenn ich mir einfach eine gute Zeit gönne(n) (darf)? Geht das? Warum muss alles immer ein messbares Ergebnis haben? Plötzlich fühle ich mich sehr deutsch. Gefangen in den erdrückenden Gedanken und Mustern unserer Leistungsgesellschaft, die ich auch hervorragend inhaliert und integriert habe.

„In vino veritas“. Es hilft, dass ich gerade in einem kleinen Restaurant sitze und zu meinen Mittagessen bereits ein Glas Wein genossen habe, um das zu fühlen und zu schreiben.

Einfach loslassen und mich treiben lassen. Das habe ich am Anfang meines Aufenthaltes ab und zu getan, und das waren immer die besten Tage, mit den schönsten Entdeckungen.

„Was willst du so lange in Lissabon“, wurde ich gefragt, vor meiner Abreise. „Tanzen“, war meine spontane Antwort. Allerdings habe ich mich innerlich nicht sehr gut dabei gefühlt, als würde das als Grund allein nicht ausreichen. Überhaupt kämpfe ich häufig mit Zweifel an, ob ich mir das alles hier so gönnen darf, wie ich es zumindest zeitweise tue.

A Alma de Lisboa, die Seele von Lissabon. Die möchte ich (wieder) erfahren. Und mich durch sie hindurch treiben lassen.